Bienen sind faszinierende Insekten
Ziel des Bienenlehrpfades
- 1 – Geschichte
- 2 – Das Bienenvolk
- 3 – Die Arbeiterinnen
- 4 – Die Drohnen
- 5 – Die Königin
- 6 – Die Anatomie der Biene
- 7 – Das Bienenjahr
- 7-1 – Das Bienenjahr – Herbst
- 7-2 – Das Bienenjahr – Winter
- 7-3 – Das Bienenjahr – Frühling
- 7-4 – Das Bienenjahr – Sommer
- 8 – Der Bienenschwarm
- 9 – Die Blütenpollen
- 10 – Propolis
- 11 – Gelée Royale
- 12 – Bienengift
- 13 – Bienenwachs
- 14 – Honig
- 15 – Apitherapie
- 16 – Bienenkrankheiten
- 17 – Ökologische Bedeutung der Bienenhaltung
Dieser Bienenlehrpfad soll allen, die mehr über die faszinierende Welt der Bienen erfahren möchten, eine theoretische Einführung über das Leben und die Welt dieser kleinen Insekten vermitteln. Wir wollen ihre grosse ökologische Bedeutung aufzeigen und das Verständnis für die Honigbienen fördern.
Folge uns in die faszinierende Welt der Bienen und lerne ihr Verhalten besser kennen!
Bienen sind faszinierende Wesen. Wir werden dir auf diesem Weg Wissen über die aufregende Welt dieser Insekten vermitteln, stellen ihre Lebensweise dar, ihre grosse ökologische Bedeutung und versuchen das Verständnis für die Honigbiene zu fördern.
Begleite uns in die Welt der Bienen und die wirst Freude daran haben sie besser kennen zu lernen
1 – Geschichte
Die Gattung der Honigbiene existiert seit ca. 100 Millionen Jahren auf der Erde. Das älteste Indiz für die Existenz von Honigbienen ist ein Bernstein-Fossil in Form einer in einem versteinerten Harztropfen eingeschlossenen, nur 2,95 Millimeter großen Ur-Biene.
Schon seit mehreren tausend Jahren nutzt der Mensch die Honigbiene in Europa. So ist die Felsmalerei aus Valencia, die eine frühe Form der Bienennutzung zeigt, etwa 12.000 Jahre alt.
Schon vor ca. 7.000 Jahren begann die gezielte Haltung von Bienen in Zentralanatolien, und auch im Alten Ägypten gab es vor etwa 4.000 Jahren eine hochentwickelte Bienenhaltung.
In der heiligen Schrift der Hebräer wird an vielen Stellen vom Honig gesprochen. Johannes der Täufer hat sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt.
2 – Das Bienenvolk
Die Honigbienen gehören zu den sozialen Insekten. Sie leben in grossen Völker zusammen, die im Sommer aus 10’000 bis 80’000 Bienen bestehen können.
Ein Volk setzt sich aus drei verschiedenen Bienenwesen zusammen:
der Königin als Oberhaupt
den männlichen Drohnen
den Arbeiterinnen
Ein Bienenvolk liefert uns Honig, Wachs, Pollen, Propolis und Gelee Royale. Sie bestäuben unsere Nutzpflanzen und sind der Inbegriff des Fleißes – die “Honigbienen”.
Die Leistungen der Bienen bringen uns immer wieder aufs Neue zum Staunen.
3 – Die Arbeiterinnen
Entwicklungszeit 21 Tage
Anzahl im Volk 10’000 bis 80’000
Lebensdauer Winter 6 – 8 Monate
Sommer 6 – 8 Wochen
Tätigkeit:
- Wachsproduktion
- Sammeln von Nektar und Pollen
- Brutpflege
- Pflege und Fütterung der Königin
- Vorratsbildung
- Heizung und Kühlung des Stockes
- Reinigen des Stockes und der Zellen
- Beschaffung von Kittharz
Eine sehr wichtige Aufgabe ist die Verteidigung des Flugloches, das Eindicken des Nektars von ca. 80% auf ca. 18% Wassergehalt und das Anreichern des Honigs mit körpereigenen Stoffen.
4 – Die Drohnen
Entwicklungszeit 24 Tage
Anzahl im Volk 500 bis 1‘500
Lebensdauer Winter keine Drohnen
Sommer 2– 3 Monate
Tätigkeit:
- Paarung mit Königinnen
- Stimulation für das Volk
Drohne ist die Bezeichnung für eine männliche Biene. Die Aufgabe der Drohnen ist die Begattung von Königinnen. Es gibt sie nicht das ganze Jahr im Volk, sondern nur etwa von April bis Ende Juli. Sie entstehen aus unbefruchteten Eiern, welche die Königin in spezielle Drohnenzellen legt. Da sie aus unbefruchteten Eiern schlüpfen haben Drohnen keinen Vater, sondern nur eine Mutter, nämlich die Königin.
5 – Die Königin
Entwicklungszeit 16 Tage
Anzahl im Volk 1
Lebensdauer 3 bis 4 Jahre
Tätigkeit:
- Eiablagen von Frühjahr bis Herbst
- Absonderung von Geruchs- und Geschmacksstoffen für den Volkszusammenhalt
Die Larven der Königinnen werden über die ganze Dauer ihres Larvenstadiums mit einem von den Ammenbienen in speziellen Kopfdrüsen erzeugten Futtersaft, dem Gelee Royale, ernährt. Durch diese Fütterung entsteht das einzige vollentwickelte Weibchen im Bienenstaat. Ihre Lebensaufgabe besteht darin, die Eier zu legen, aus denen der Nachwuchs des Volkes entsteht.
Die Königin ist in der Lage täglich bis zu 2000 Eier zu legen.
6 – Die Anatomie der Biene
Die Bienen zählen zoologisch gesehen zu den Insekten. Ihr Körper ist unterteilt in Kopf, Brust und Hinterleib. Bienen besitzen kein Skelett im Inneren, sondern ein behaartes Aussenskelett aus Chitin. Die Behaarung dient teilweise als Tastsinn.
Der Kopf weist von vorn gesehen, eine Dreiecksform auf. Bei Drohnen ist dieser mehr rundlich. Am Kopf befinden sich Augen, Fühler, Taster, Drüsen und Mundwerkzeuge. Daneben sitzt am Kopf ein wichtiger Teil des Nervensystems, das Oberschlundganglion.
Am Thorax (Brust) befinden sich die drei Beinpaare, sowie die zwei Flügel.
Ausserdem das Atem- und Muskelsystem. Der Hinterleib ist durch dachziegelartige Schuppen in Längst- und Querrichtung beweglich. In ihm befinden sich die Honigblase, der Darm, Stachelapparat, Giftblase, Harnorgane, Herz und Wachsdrüsen.
7 – Das Bienenjahr
Die Bienen haben einen Jahreszyklus, der von klimatischen Bedingungen der Umgebung, in denen das Bienenvolk lebt, abhängig ist. Prinzipiell ist der Jahreszyklus der Bienen immer gleich, kann sich aber um Wochen je nach Wetter und Volksentwicklung verschieben. Deshalb muss der Imker, um die richtigen Zeitpunkte für die nötigen Arbeiten am Bienenstock zu treffen, die Natur und die Bienenvölker beobachten. Im Gegensatz zur Feldwirtschaft, wo der Jahreszyklus mit dem Frühjahr beginnt, beginnen die Imker die Jahresrechnung im Sommer. Praktisch dann, wenn die Bienen schwärmen und so ein Jungvolk entsteht. Das ist die sogenannte absteigende Entwicklung, da hier die Zahl der Bienen in einem Stock wieder abnimmt.
7-1 – Das Bienenjahr – Herbst
Wintervorbereitung (Herbst) August bis Oktober
Für einen guten Start im nächsten Jahr ist eine vitale Königin von grosser Bedeutung. Pollen und Winterfutter werden nun als Vorrat angelegt.
Der Imker füttert die Bienen mit Zuckerwasser damit der Futtervorrat bis zur ersten Tracht im Frühjahr ausreicht.
Aus der schlüpfenden Brut entstehen nun die sogenannten langlebigen Winterbienen. Sie lagern in ihren Körpern deutlich mehr Eiweis und Fette ab, als dies bei den Sommerbienen der Fall ist.
7-2 – Das Bienenjahr – Winter
Winterruhe November bis Januar
Das Bienenvolk reduziert von November bis Januar seine Aktivitäten auf ein Minimum.
Wenn der Frost einsetzt, ziehen sich die Bienen in die Wintertraube (Winterkugel) zusammen. Mitten in der Wintertraube sitzt die Königin. Sie hat jetzt nichts zu tun, das Brutgeschäft ruht im Winter. Die Bienen in der äussersten Schicht der Traube entwickeln durch Vibrieren ihrer Muskulatur Wärme. Für die Herstellung der Wärme wird das Futter, das die Bienen im Sommer und Herbst in den Futterwaben abgelagert haben verwendet. Auf diese Weise existiert im Innern der Traube stets eine Temperatur von mindestens 25 °C.
Wenn die Aussentemperatur einmal über 12 °C steigt, lockert sich die Traube. Die Bienen gehen nach aussen und machen einen kurzen Reinigungsflug auf welchem sie ihren Darm entleeren.
7-3 – Das Bienenjahr – Frühling
Frühjahrsaufschwung (Frühling) Februar bis April
Im Frühjahr, wenn die Außentemperaturen steigen, werden die Bienen wieder aktiv. Alle im Bienenvolk packen mit an um gemeinsam einen gesunden Bienenstamm aufzubauen. Jede einzelne Arbeiterin leistet dabei ein enormes Arbeitspensum. Das müssen Sie auch, denn der Nahrungsbedarf des Volkes ist groß und die Vorräte erfahrungsgemäß erschöpft. Die Eierstöcke der Königin werden aktiv und sie bestiftet immer mehr Zellen. Dafür braucht die Königin ausreichend energiereiche Nahrung. (Eiweiß)
Anfangs reichen meistens die Vorräte aus dem letzten Spätsommer. Sie gehen jedoch rasch zur Neige, da die neue Brut versorgt werden muss. Die Arbeiterinnen sind bei Ihrer Suche auf Frühblüher angewiesen. Pollen ist zusammen mit Nektar die wichtigste Nahrungsquelle des Bienenvolkes. Ohne das Blütenpollen-Eiweiß kann es keine neue Brut geben. Sobald die ersten Larven geschlüpft sind, müssen sie von den Ammenbienen mit Futtersaft versorgt werden.
Nach und nach findet ein Generationswechsel im Bienenvolk statt. Die Winterbienen werden nach und nach durch die erste Brut des Frühlings ersetzt.
7-4 – Das Bienenjahr – Sommer
Die Wachstumsphase (Sommer) Mai bis Juli
Von Mai bis Juli befindet sich das Bienenvolk in seiner Blütezeit. Die Winterbienen haben einst die Basis für dieses erfolgreiche Bienenvolk gelegt. Nun steht es in seiner Blüte. Eine neue Generation von Sommerbienen sammelt Nektar und Blütenpollen. Durch die neue Brut ist das Volk zahlenmäßig sehr stark angewachsen. Häufig wird jetzt auch der Bau vergrößert. Weide- und Obst-Pollen werden herbeigeflogen und geben dem Bienenvolk eine gute Nahrungsgrundlage.
Das Volk beginnt damit neue Drohnen und Königinnen heranzuziehen. Kurz bevor die erste Jung-Königin unter den Bienen schlüpft kommt es zu einer Unruhe im Volk. Kurz bevor die erste Nachfolgerin ihre Puppenruhe beendet und aus der Weiselzelle schlüpft gerät das Volk in eine Schwarmstimmung. Die alte Königin verlässt gemeinsam mit der Hälfte ihres Volkes den Bienenstock. Die Kundschafterinnen (Spurbienen) machen sich auf die Suche um einen guten Platz für den Stamm zu suchen. An dem am Besten geeigneten Platz wird eine neue Unterkunft angelegt. Bei zahlenmäßig großen Völkern kommt es auch häufig vor, dass sie sich zweimal teilen um neue Nachschwärme zu bilden.
8 – Der Bienenschwarm
Ein besonders beeindruckendes Naturschauspiel ist der Bienenschwarm.
Wenn es in einem Bienenvolk zu eng wird, die Bienen zu wenig Platz für Brut und Honig haben, entsteht der natürliche Drang sich zu vermehren.
Das Volk zieht eine neue Königin heran und kurz bevor diese schlüpft, verlässt die Stockmutter mit etwa der Hälfte alle Bienen den Stock. Dieser Bienenschwarm sucht einen geeigneten Wohnraum um neue Waben zu bauen und so ein neues Volk zu gründen.
9 – Blütenpollen
Pollen, der beim Nektarsammeln am Körper der Biene hängen bleibt, wird von der Biene abgebürstet und mit Speichel vermengt als so genannte „Höschen“ am Hinterbein befestigt in den Bienenstand transportiert und in den Waben deponiert. Bis zu 4 Mio. Pollenkörner werden je Sammelflug gesammelt. Der Pollen wird um das Brutnest herum eingelagert, da er als Proteinlieferant vor allem für die Aufzucht der Brut benötigt wird.
Die Wabenzelle wird mit Honig aufgefüllt, so dass die Enzyme des Honigs den Pollen fermentieren. Die Mischung aus Pollen, Honig und Wachs wird als Ambrosia, die Speise der Götter, bezeichnet! Pollen dient auf Grund seines hohen. Die Gewinnung von Pollen erfolgt durch Gitter am Flugloch, die die Pollenpäckchen von den Beinen der Bienen abstreifen.
10 – Propolis
Propolis ist ein „Produkt der Bienen“ das schon in alten Zeiten (Antike) in der Heilkunde eine wichtige Rolle spielte und dessen Heilwirkung jetzt wieder neu entdeckt wurde.
Propolis besteht aus verschiedenen Harzen, welche von den Bienen, von Knospen und Rinden der Bäume eingesammelt, mit eigenen Sekreten angereichert, zur Abdichtung und Desinfektion Ihrer Behausung verwendet wird.
Die Wissenschaftler bezeichnen Propolis auf Grund ihrer, in den letzten Jahren weltweit durchgeführten Untersuchungen, als natürliches Antibiotikum.
Ohne Propolis hätten die Bienen kaum eine Chance Krankheitserreger abzuwehren, weil es in Bienenstöcken ziemlich warm ist (35°C), sodass sich Bakterien, Viren und Pilze dort ohne Propolis sehr wohl fühlen würden.
11 – Gelée Royale
Gelée Royale, Weiselfuttersaft oder Bienenköniginnenfuttersaft, ist der Futtersaft, mit dem die Honigbienen ihre Königinnen aufziehen.
Gelee Royal wird von 3 bis 10 Tage alten Ammenbienen produziert. Er dient der Aufzucht der Brut, speziell aber der Ernährung der Königin. Durch dieses spezielle Futter ist die Königin in der Lage in einer Brutsaison (5 Monate) täglich bis zu 3000 Eier zu legen und trotzdem 4 Jahre alt zu werden.
12 – Bienengift
Bienengift wird von den weiblichen Bienen (Arbeiterinnen und Königin) ab dem Alter von 14 Tagen in der Giftdrüse produziert und in der Giftblase (0,3 mg/Biene) gespeichert. Der Bienenstachel besteht aus zwei Stechborsten, die in einer Stachelrinne verlaufen und in ihrem Zentrum einen Kanal bilden, durch den das Gift fließt. Die Stechborsten können wie zwei Sägemesser gegeneinander bewegt werden.
Bei einem Bienenstich in Säugetierhaut reißt die Giftblase aus der Biene und ein Muskel pumpt das Gift in den „Feind“. Außerdem markieren Alarm-Duftstoffe das „Ziel“ und animieren andere Bienen zum Angriff auf den Feind.
Bienengift wird in der Medizin zum Beispiel bei Rheuma eingesetzt. Die Gewinnung erfolgt mittels mechanischer oder elektrischer Reizung der Bienen, die sie stimuliert, das Gift abzuspritzen.
13 – Bienenwachs
Bienen sind die einzigen Lebewesen, die den Baustoff für ihre Behausung mit ihrem eigenen Körper herstellen. Junge Arbeiterbienen produzieren mit den Wachsdrüsen an der Unterseite ihres Hinterleibs kleine Wachsplättchen, die wie kleine Haarschuppen aussehen. Die Bienen produzieren Wachs, um daraus ihre Waben zu erstellen.
Die Wabenzellen werden nach einem perfekten Sechseckmuster gebaut und haben eine Tiefe von 10 – 12 mm und einen Durchmesser von 5,37 mm. Lediglich Zellen, in denen Drohnen aufwachsen sollen, haben einen Durchmesser von 6,9 mm.
Der Mensch nutzt Wachs als Salbengrundlage, für Kerzen, zur Wachsbildnerei und als Pflegemittel. Außerdem wurde Wachs in Ägypten zur Mumifikation von Leichen verwendet. Die Gewinnung des Wachses erfolgt durch das Einschmelzen der Waben, zum Beispiel mittels eines Sonnenwachsschmelzers.
14 – Honig
Honig ist ein von Honigbienen und bestimmten Ameisenarten zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder
den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau.
Honig besteht aus etwa 200 verschiedenen Inhaltsstoffen. Die Zusammensetzung kann je nach Honigsorte sehr unterschiedlich sein. Die mengenmäßig wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker (27 bis 44 %), Traubenzucker (22 bis 41 %) und Wasser (ca. 18 %).
Weitere typische Inhaltsstoffe sind andere Zuckerarten, Pollen Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe. Honig kann flüssig oder auch fest (kristallisiert) sein. Das hängt hauptsächlich von dem Verhältnis der beiden Einfachzucker Frucht- und Traubenzucker zueinander ab, aber auch davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird.
15- Apitherapie
Die Apitherapie beschreibt den Einsatz der vielfältigen Bienenprodukte, um Krankheiten vorzubeugen und Beschwerden zu lindern. Ein wichtiger Bestandteil dieses Naturheilverfahrens ist das Propolis, das Bienen aus dem Harz von Knospen und Baumrinden gewinnen. Es wirkt nachweislich gegen Bakterien, Viren und Pilze und riegelt den Bienenstock hermetisch gegen Krankheitserreger ab.
Die medizinische Verwendung von Erzeugnissen aus dem Bienenvolk hat in der Geschichte der Menschheit uralte Tradition und lässt sich bis in das antike China und in das Reich der Pharaonen zurückverfolgen. Auch die Wegbereiter der modernen Medizin Hippokrates und Paracelsus haben Honig und andere Bienenprodukte als wichtige Bestandteile ihrer Heilmixturen hoch Geschätzt.
16 – Bienenkrankheiten
Nur ein gesundes Bienenvolk kann die zentrale natürliche Aufgabe der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen erfüllen. Krankheiten und Parasitenbefall bewirken eine erhebliche Schwächung des Bienenvolkes verbunden mit deutlichen Leistungseinbußen in der Bestäubung, aber auch in der Erzeugung von Honig und anderen Bienenprodukten.
Kranke Bienen sind entweder von Parasiten befallen oder leiden an einer Infektionskrankheit oder Vergiftung.
Die Varroamilbe ist der schlimmste und häufigste Parasit unserer Biene. Die geschwächten Bienen werden anfällig für Bakterien, Pilze und Viren.
Amerikanische Faulbrut, Europäische Sauerbrut, der sich weitere verbreitende kleine Beutenkäfer wird zunehmend zur Gefahr.
Die Ruhr, Kalkbrut, die Nosema und die Tracheenmilbe.
Bienenvergiftungen spielen leider, vor allem in der Nähe von Obstbau eine massgebliche Rolle.
17 – Ökologische Bedeutung der Bienenhaltung
In der Landwirtschaft sind 80 % der Kulturpflanzen auf den Blütenbesuch durch Honigbienen angewiesen.
Bei der Suche nach Nektar und Pollen fliegt die Honigbiene nicht willkürlich zwischen den Blüten verschiedener Pflanzen umher. Bietet eine Pflanzenart eine gute Nektar- oder Pollenquelle, bleibt sie dieser Art lange treu, d.h. Blütenstet. Nur durch diese Stetigkeit im Anfliegen der Blüten einer Pflanzenart wird die Übertragung des richtigen Pollens auf artgleiche Pflanzen gewährleistet.
Der volkswirtschaftliche Nutzen der Imkerei durch Bestäubung der Kultur- und Wildpflanzen wird auf mindestens das 10-fache der Honigproduktion geschätzt. So werden z.B. an Rapsfeldern oder Obstplantagen bewusst Bienenvölker aufgestellt, um einen reichen Fruchtansatz und damit eine gute Ernte zu gewährleisten.